Schiefliegen

Schiefliegen

Sonntag, Juni 05, 2005

Schiefliegen: Eine neue Trendsportart stellt sich vor

Die ewige Suche nach Adrenalinkicks bringt immer neue Extremsportarten hervor. Aus Oberösterreich stammt die neueste Entwicklung: Schiefliegen. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des alpinen Schifliegens, die den immensen Vorteil hat, auch im Sommer betrieben werden zu können. Der Materialaufwand ist im Unterschied zur Ursprungssportart zu vernachlässigen. "Jeder kann sofort mitmachen! Schiefliegen schont Muskeln und Gelenke, darüber hinaus macht es einfach Spaß!", so Coala Grabofsky, eine der Erfinderinnen. Ihre Schwester Minkasia betont besonders die Tatsache, dass im Schiefliegen "Frauen die gleichen Leistungen erbringen können wie Männer." In ihrer Jugend begann sie mit dem Schifliegen, aber bald stellte sich Langeweile ein. "Mir fehlte die Abwechslung. Immer nur mit dem Schilift hinauf und dann hinunterspringen, das reichte mir bald nicht mehr."


Die Muttersportart. Foto: MNK


Gemeinsam mit ihrer Schwester entwickelte sie ein spezielles Sportgerät: Es handelt sich dabei um eine Art bepolsterter Bank, die sie rund um den heimischen Kachelofen festschraubten. "Wir waren total begeistert von unserer Erfindung. Es dauerte nicht lange, und bald ging die ganze Familie am Wochenende zum Schiefliegen, sogar der Hund war mit dabei", erzählt Coala.


Der Hund. Foto: MNK


Mittlerweile hat man das Schiefliegen auch outdoor-tauglich gemacht. Es finden regelmäßig Wettkämpfe statt, die nach wie vor von den Ganofsky-Grabofskys dominiert werden. Demnächst gründen die beiden einen Verein (Informationen unter http://minkasia.blogspot.com). Neugierige können sich dort zu Schnupperkursen anmelden.


Die Siegerin beim Ostermeeting in Ostermiething: Coala Grabofsky. Foto: MNK


"Coala ist die Bessere von uns zwei, sie lag von Beginn an vorne - aber mittlerweile sind die Zeiten der Rivalität vorbei." Minkasia schätzt den Trainingsaufwand als relativ zeitaufwändig ein. "Früher hatte ich weniger Zeit zum Trainieren, jetzt liege ich aber bis zu acht Stunden täglich schief." Stressig sei das aber nicht: "Ich mach es ja gerne, es entspannt mich total. Nach dem Training fühle ich mich immer wie ein neuer Mensch!"


Die Vorjahrszweite bei der Vierschlunzentournee: Minkasia Ganofsky. Foto: MNK


Sportwissenschaftliche Untersuchungen räumen dem Schiefliegen ein immenses Potenzial ein. Dr. Daniela Schwee vom Institut für Leistungsdiagnostik in Zwettl (ILZ) hat festgestellt, dass sich die Probanden nach nur einer halben Stunde Training signifikant frischer und ausgeruhter fühlten: "Es ist leicht zu erlernen und auch für ältere Menschen sehr empfehlenswert. Die Verletzungsgefahr liegt beim Schiefliegen als Breitensport bei Null." Aber auch die Leistungsschieflieger sind bis dato ohne Verletzungen davongekommen. "Ich achte sehr auf das Aufwärmen vor dem Liegen", verrät Coala Grabofsky ihr Trainingsrezept, "dann bringe ich den Körper vorsichtig in Position und achte darauf, diese nicht unnötig zu verändern."

Auch als partnerschaftliche Freizeitaktivität empfiehlt sich das Schiefliegen: "Ich habe meinen Partner vor zwei Jahren zum erstenmal mitgenommen, jetzt ist diese Aktivität aus unserer gemeinsamen Freizeit nicht mehr wegzudenken", so Coala schelmisch.

Erste Weiterentwicklung:


Schiefliegen in der Wand. Foto: MNK

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